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Spannende Erfahrungen und herzliche Begegnungen in Vöcklabruck
Eine grüne Matte mit Puzzleteilen, Karten und einem blättrigen Zweig liegt auf einem blauen Teppich, der mit Cartoon-Kindern verziert ist.

Zeitraum Februar 2025 bis Juni 2025

Servus, ich bin Xenia und seit dem 1. Februar in Österreich (Vöcklabruck).

In den 5 Monaten hier durfte ich eine besondere Zeit in Österreich verbringen. Eine Zeit voller neuer Eindrücke, spannender Erfahrungen und herzlichen Begegnungen. In dieser Zeit lernte ich nicht nur das Land, sondern auch die Menschen und ihre Kultur besser kennen.

Mein Alltag im Quartier 16:

Meine Haupttätigkeit ist im Quartier 16, einem Haus für Frauen in schwierigen Lebenssituationen. Hier unterstütze ich z.B. dabei, Frauen „Deutschunterricht” zu geben für bevorstehende Prüfungen oder einfach nur um den Alltag zu erleichtern. Das Sortieren der Spenden (Kleidung, Spielzeug, Haushaltswaren usw.), Sowie das Auffüllen der Lebensmittel gehören auch zu meinen Aufgaben. Ein anderer Bereich ist die Pflege des wunderschönen Gartens. Momentan beschäftige ich mich mit dem spannenden Thema Fundraising.

Kindergarten und Elisabethstüberl:

Mittwochs und freitags bin ich zusätzlich im Kindergarten tätig. Dort spiele, male und bastle ich größtenteils mit den Kindern. Es ist schön zu sehen, wie offen und neugierig Kinder sein können und wie schnell sie Vertrauen fassen.

Eine grüne Matte mit Puzzleteilen, Karten und einem blättrigen Zweig liegt auf einem blauen Teppich, der mit Cartoon-Kindern verziert ist.

Ein besonderer Teil meines Einsatzes ist auch das Elisabethstüberl, eine Suppenküche für Menschen mit wenig Geld oder ohne festen Wohnsitz. Jeden Mittwoch helfe ich dort für 3 Stunden mit. Die Atmosphäre ist sehr herzlich – für viele Besucher ist diese Zeit ein Stück Gemeinschaft.

Natur pur – meine Freizeit:

In meiner Freizeit habe ich die wunderschöne Natur Österreichs genossen. Besonders begeistert haben mich die vielen klaren Seen, wie der Traunsee, der Mondsee oder auch der Attersee. Auch die Berge in der Umgebung sind beeindruckend. Die Natur hier hat etwas Beruhigendes und kraftspendendes, das man nicht überall findet.

Kultur und Tradition:

Besonders fasziniert hat mich die Österreichische Kultur. Die Menschen hier sind offen, freundlich und hilfsbereit. Man wird herzlich aufgenommen. Eine schöne Tradition lernte ich im Frühling kennen: Die „Palmbuschenzeit“. Rund um den Palmsonntag werden kunstvolle Sträuße aus verschiedenen Zweigen gebunden. Diese Bräuche zeigen, wie sehr die Menschen ihre Traditionen pflegen und wie stark die Gemeinschaft gelebt wird.

Eine Person, die einen kleinen Strauß aus verschiedenen grünen Blättern und knospenden Zweigen in einer Plastikwasserflasche hält, steht vor einer weiß getäfelten Tür.

Ich bin sehr dankbar für meine Zeit hier, für alle Erfahrungen und die Menschen, die ich treffen durfte und treffe. Österreich hat einen besonderen Platz in meinem Herzen gefunden, mit seiner warmherzigen Kultur, seiner großartigen Natur und dem offenen Miteinander. All dies hat mich persönlich wachsen lassen. Ich freue mich schon auf viele weitere schöne Momente.


Zwischen Karneval, Kunst und Kickerturnier
Ein Buffet-Tisch mit Tabletts voller verschiedener mundgerechter Gebäckstücke, Brot, Focaccia, Käsescheiben und Wurstwaren, in Reihen angeordnet mit Servierbesteck.

Zeitraum Februar 2025 bis April 2025

Drei Monate voller Begegnungen, Kreativität und italienischer Lebensfreude – so könnten wir die Zeit von Februar bis April in Bologna wohl am besten beschreiben.
Gemeinsam durften wir Teil eines lebendigen Projekts sein, das uns tief in die vielfältigen Angebote des Zentrums „Antoniano“ eintauchen ließ und konnten sowohl im Alltag als auch auf Reisen wachsen.

Einer unserer festen Einsatzorte waren die Workshops der Organisation „Arte Migrante“, ein Ort der Gemeinschaft, der Offenheit und des kreativen Ausdrucks. Besonders bunt und lebendig wurde es bei den wöchentlichen Aktivitäten rund um „GiocoliAmo“, bei denen wir zusammen mit der Unterstützung verschiedenen Gruppen traditionelle Holzspiele wie Odyssey oder Tiktakto mit Kleinkindern ausprobierten. Auch die Clowns vom Roten Kreuz sorgten für gute Laune und in der Karnevalszeit durften natürlich bunte Masken nicht fehlen.

Ein weiteres Highlight war das Tischkickerturnier, bei dem der Ehrgeiz aller Teilnehmenden geweckt wurde, denn zu gewinnen gab es süße Preise wie ein riesiges traditionelles italienisches Osterschokoei.
Einmal im Monat zeigten wir ausgewählte Filme, bei denen Gemeinschaft und anschließender Austausch im Vordergrund standen.

Im künstlerischen Bereich konnten wir im Rahmen von dem Workshop „Arte e Musica“ verschiedene Techniken ausprobieren: von Aquarell über Acryl bis hin zu einem Portraitkurs, bei dem wir uns gegenseitig gezeichnet haben und auch die Möglichkeit hatten eigene Ideen zu organisieren und umzusetzen.

Auf mehreren Blättern Papier sind gemeinsam erstellte, skurrile Zeichnungen fantasievoller Kreaturen zu sehen, die jeweils menschliche und tierische Merkmale vereinen. Sie sind auf einem braunen Tisch ausgebreitet, daneben liegen Künstlerbedarfsartikel.
Auf mehreren Blättern Papier sind gemeinsam erstellte, skurrile Zeichnungen fantasievoller Kreaturen zu sehen, die jeweils menschliche und tierische Merkmale vereinen. Sie sind auf einem braunen Tisch ausgebreitet, daneben liegen Künstlerbedarfsartikel.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil unserer Arbeit war der Italienischkurs – nicht nur für die Teilnehmenden, sondern auch für uns eine Möglichkeit, uns sprachlich weiterzuentwickeln. Besonders berührend war die Mitarbeit bei „Strada Insieme“, einem Projekt, das sich an Menschen, welche auf der Straße leben, richtet und bei dem der respektvolle Umgang und das gegenseitige Zuhören im Mittelpunkt stehen. Hier verteilen wir wärmere Kleidung, Tee und einige Snacks und kommen so ins Gespräch.

Besondere Momente des Zusammenkommens waren die Festlichkeiten rund um Karneval und Ostern. Bei den Ostergrüßen durften wir gemeinsam ein liebevolles Buffet vorbereiten und hatten die Möglichkeit uns mit vielen anderen Freiwilligen auszutauschen. Ein kleines Zeichen der Hoffnung und Verbundenheit. Auch in der Mensa wurde ein festliches Ostermenü serviert, das die Gemeinschaft an diesem Tag besonders spürbar machte.

Neben unserem Alltag im Zentrum hatten wir auch die Möglichkeit, Italien besser kennenzulernen: In Florenz bestaunte ich die Renaissancekunst, in Venedig ließ Alexandra sich von den Kanälen und dem besonderen Charme der Stadt treiben und in Triest begegnete sie der einzigartigen Mischung aus italienischer, österreichischer und slawischer Kultur.

Ein wichtiger Bestandteil unseres Dienstes war das Zwischenseminar in Bosnien, für das es einen einzelnen Blogbeitrag gibt, bei dem wir gemeinsam mit anderen Freiwilligen unsere bisherigen Erfahrungen reflektieren konnten. Wir tauschten uns über Herausforderungen und schöne Erlebnisse aus und blickten gemeinsam auf die kommenden Monate.

Auch im Alltag gab es immer wieder Momente des Lernens: Bei einem Vortrag beschäftigte ich mich mit Kommunikationsmodells Rosenbergs, der gewaltfreien Kommunikation und Alexandra unterstützte eine Schülerin bei ihren Hausaufgaben. Der Besuch des vom Antoniano organisierten Vintagemarkts oder auch der Aufstieg zu dem Wahlfahrtsort „Santuario della Madonna di San Luca“ boten zudem viele inspirierende Eindrücke.

Ein begrünter Innenhof mit Hecken und einem historischen Steinbogen bietet unter einem klaren blauen Himmel Aussicht auf ein grünes Tal und ferne Berge.
Ein begrünter Innenhof mit Hecken und einem historischen Steinbogen bietet unter einem klaren blauen Himmel Aussicht auf ein grünes Tal und ferne Berge.

Die Monate Februar bis April waren geprägt von Vielfalt, Begegnung und Entwicklung – sowohl im gemeinschaftlichen als auch im ganz persönlichen Sinne. Wir freuen uns auf die kommenden Monate, in denen wir diese Erfahrungen weiter vertiefen dürfen und auf alles, was noch kommt!

geschrieben von Alexandra und Sarah, FEE-Freiwillige 2024/25


Ein Land, drei Volksgruppen – Verbindung schaffen zwischen Sprachen, Menschen und Religionen: Mein Freiwilligendienst in Bosnien & Herzegowina

Zeitraum November 2024 bis Februar 2025

Eine Frau mit lockigem Haar macht ein Selfie vor einem Fenster. Sie trägt ein weißes Hemd und hält einen kleinen Schlüsselanhänger in der Hand. Im Hintergrund sind Bäume und ein Gebäude unter einem blauen Himmel zu sehen.

Hallo, Zdravo aus Bosnien!
Ich bin Maya und arbeite seit Ende August in einem Franziskanergymnasium in Bosnien. Es befindet sich in der kleinen Stadt Visoko, die ungefähr eine Autostunde von der Hauptstadt Sarajevo entfernt liegt. Ich arbeite hier mit Schülerinnen unterschiedlicher Religionen und Nationalitäten zusammen und begleite unter Anderem den Deutsch- und den Englischunterricht.

"Sozial, interkulturell und friedensstiftend" - so lauten die wunderschönen franziskanischen Werte, die hier in meiner Einsatzstelle gelebt und weitergegeben werden. Mein Arbeitsplatz ist nicht nur ein Gymnasium, sondern auch ein Internat, in dem Schülerinnen aus ganz Bosnien leben können. Auch ich habe hier ein gemütliches Zimmer.
Das goldgelbe Schul-und Internatsgebäude liegt am Rand von Visoko neben dem angrenzenden Franziskanerkloster, umsäumt von einem großen Garten mit vielen Bäumen.

Ein mehrstöckiges Gebäude in Gelb und Beige mit Bogenfenstern und einer Treppe, die zu einem Eingang führt, vor einem klaren blauen Himmel.

Die Besonderheit hier ist, dass meine Einsatzstelle eine christliche Schule in einem muslimischen Ort ist. Der Fokus liegt auf dem friedvollen
Zusammenleben unterschiedlicher Religionen und Kulturen. Man spürt die Gemeinschaft hier unter anderem sehr bei den verschiedenen Freizeitmöglichkeiten, wie beispielsweise dem Handballverein. Da ich selbst sportliche Aktivitäten eher nicht favorisiere, singe ich im Chor mit, der sogar über Bosnien hinaus bekannt ist. Außerdem wird jeden Abend gemeinsam gesungen und musiziert; jeder der möchte kann dazukommen und eine gute Zeit haben! Das spiegelt auch die allgemeine Kultur hier in Bosnien wider: die Menschen sind hier sehr herzlich und gesellig!
Die Schule ist ein Begegnungsort des gesamten Balkans, da wir eine große Sporthalle haben, in der viele länderübergreifende Sportwettkämpfe stattfinden. Außerdem gibt es viele Austauschprogramme - so hatten wir schon Schüler aus Italien, Österreich und der Türkei für einige Wochen hier. Mein Arbeitsalltag ist sehr vielfältig, da es immer verschiedene Aufgaben gibt und der Tagesplan flexibel gestaltbar ist. Grundsätzlich begleite ich hier jeden Tag den Deutsch- und den Englischunterricht und übernehme auch sehr gerne
Vertretungsstunden!

Eine Frau hält Bücher vor einer Karte und steht neben einer weißen Tafel mit der Aufschrift „Frühstück“, umgeben von deutschen Wörtern. Über der Tafel hängt ein Kruzifix.

Nach der Schule helfe ich den Schülerinnen mit ihren Hausaufgaben wenn sie Hilfe benötigen, oder bereite sie auf Tests und Klausuren vor. Außerdem gibt es zweimal im Jahr für einige Schülerinnen die Möglichkeit, eine Austauschwoche in Tirol oder Bozen zu verbringen. Ich helfe ihnen dabei, sich gut darauf vorzubereiten und beantworte ihre Fragen zu ihrem Aufenthalt im Ausland, und übe die Aussprache für Vorträge mit ihnen ein. Für Kreatives gibt es hier auch tolle Möglichkeiten: Wir haben einen großen Materialraum, in dem ich schon einige Kreativprojekte mit den Schüler*innen gestartet habe, wie z.B. die Dekoration für das Franziskusfest oder die Weihnachtsdekoration. Ich kann hier eigene Ideen einbringen und bin frei in der Gestaltung von Projekten.

Eine Gruppe von Menschen arbeitet an einem Gemeinschaftsprojekt rund um einen Tisch und verwendet Kunstbedarf wie Klebstoff, Marker und Papier in einem Raum mit Regalen und Fenstern.

Einer meiner liebsten Aufgabenbereiche ist die Begleitung von Ausflügen und in Zukunft auch von Klassenfahrten, da man so alle noch ein bisschen besser kennenlernen kann. Außerdem besuchen wir spannende Orte, wie zum Beispiel die mystischen Pyramiden hier in Visoko.
In der Weihnachtszeit gab es hier viele Aktionen: unter anderem haben wir gewichtelt und es gab eine große Tombola.

Person schmückt drinnen einen Weihnachtsbaum mit roten und goldenen Ornamenten. Sie trägt eine weiße Jacke, einen Schal und Jeans. In der Nähe steht eine Schachtel mit weiteren Ornamenten.

Im neuen Jahr durfte ich dann etwas für die Winterschool vorbereiten, bei der ich gemeinsam mit der Deutschlehrerin Workshops für die
Schnupperschüler*innen gegeben habe. Wenn ich mal Fragen oder Sorgen habe, hat meine Mentorin vor Ort immer ein offenes Ohr für mich! Sie ist ein Sonnenschein und ist immer sehr hilfsbereit. Ich bin diesen Monat zusätzlich in die Planung und Vorbereitung für unser
Zwischenseminar von uns Freiwilligen involviert, da es hier in Visoko stattfinden wird. Ich freue mich schon sehr, alle wiederzusehen und die bosnische Kultur und Geschichte vermitteln zu können! Bosnien ist ein unglaublich spannender und pulsierender Vielvölkerstaat mit
einem der komplexesten politischen Systeme der Welt. Ich habe hier schon sehr viele interessante Gespräche geführt. Zwanzig Jahre nach dem Krieg sind hier in Bosnien immernoch Spannungen zu spüren, aber man merkt, dass die neuen Generationen sich ein friedliches Zusammenleben zwischen den Nationen wünschen, ohne eine politische Spaltung. Die besten Möglichkeiten, sich über die Geschichte und die Kultur auszutauschen, hat man wenn man die Sprache vor Ort lernt. Ich habe mehrmals im Monat Sprachunterricht in der Schule und kann meine Kenntnisse so verbessern. Dadurch habe ich jetzt schon viele schöne und inspirierende Begegnungen gehabt! Die kulturelle Reichhaltigkeit Bosniens liebe ich sehr! Sie ist vor allem in der Hauptstadt Sarajevo zu spüren. An den Wochenenden kann man ganz
unkompliziert mit dem Bus in die Hauptstadt fahren und dort den "Schmelztiegel der Kulturen" erleben. Mein Lieblingsort in Sarajevo ist die
Altstadt, die mit ihrem Basar und den vielen kleinen Läden und Cafés osmanisch geprägt ist.
Bosnien hat außerdem wunderschöne Natur, die ich auch schon erleben durfte: ich war viel mit Freunden wandern und wir haben Wasserfälle und atemberaubende Aussichten in den Bergen genossen!

Geteiltes Bild: Die linke Seite zeigt einen dichten Wald mit einem felsigen Wasserfall; die rechte Seite zeigt ein Bergdorf mit buntem Herbstlaub unter einem klaren blauen Himmel.


Abschließend kann ich sagen, dass ich hier genau am richtigen Ort bin! Für mich ist es hier vor allem auch sehr bereichernd im Hinblick darauf, dass ich später internationale Soziale Arbeit studieren möchte. Es ist unglaublich spannend für mich, hier in diesem Land bereits so viel über Völkerverständigung lernen zu dürfen. Außerdem habe ich die Schüler*innen alle sehr ins Herz geschlossen und freue mich schon auf die bevorstehenden Klassenfahrten nach Kroatien und unser gemeinsames Chorkonzert in Ljubljana!

geschrieben von Maya, FEE-Freiwillige 2024/25