Blog

Bericht aus Bilbao, Spanien
'}}

Zeitraum August bis November 2024

Kaixo, Buenos Dias, Hallo, wir sind Jonas und Emil und sind der zweite Jahrgang der Fee-Freiwilligen in Bilbao. Wir arbeiten in der Organisation Bizitegi, diese arbeitet mit Menschen am Rand der Gesellschaft (psychisch kranke Personen, Wohnungslose und viele mehr). Das Leben im Baskenland ist geprägt von Festen, Bergen, Meer, Regen und Gesellschaft.

Unsere Arbeit bei Bizitegi ist sehr abwechslungsreich, da die Organisation eine Menge an Angeboten für die Nutzer*innen der Zentren bietet. So sind wir beide in einer der drei sozialen Theatergruppen. Außerdem arbeiten wir in einer Werkstatt, in der alles Mögliche aus Pappe hergestellt wird, in einem Zentrum für Menschen, die direkt auf der Straße leben (Angebote: Duschen, Wäsche waschen usw.) und begleiten verschiedene Kurse und Aktionen des Bizitegi.

Eine dieser besonderen Aktionen fand am 10. Oktober statt. Das ist der internationale Tag der mentalen Gesundheit. Die Arbeit mit Menschen aus den verschiedenen Vierteln Bilbaos ist ein großer Teil der Arbeit des Bizitegi. So waren wir an dem Tag auf einem großen Platz in Bilbao und haben künstlerisch auf diesen Tag aufmerksam gemacht.

Straße mit einer langen Plastikfolie mit bunten Graffiti, darunter Herzen und Gesichter, die vor Gebäuden angebracht ist. Überall hängen Banner und Flaggen.

Eine weitere Aktion, die sehr in der Öffentlichkeit stattfindet, ist das Homeless-Film-Festival. Da dreht sich alles um Kurzfilme mit sozialen Themen. Auch unsere Theatergruppe tritt dort auf.

Drei Personen machen auf der Bühne vor einem großen, lächelnden Publikum in einem Hörsaal ein Selfie.
Drei Personen machen auf der Bühne vor einem großen, lächelnden Publikum in einem Hörsaal ein Selfie.

Ein sehr einprägsames Erlebnis war die Teilnahme der diesjährigen „Recuento“ (dt.: Zählung).  Im Rahmen einer Studie wird die Anzahl der Personen, die auf der Straße schlafen müssen, festgestellt. Außerdem gibt es einen umfangreichen Fragebogen, der mit den Leuten durchgegangen werden kann, wenn sich diese dazu bereiterklären. Ab 22:00 Uhr waren wir dann bis ungefähr nachts um 2:00 Uhr unterwegs in den Vierteln von Bilbao, um nach Menschen zu schauen, die auf der Straße schlafen. Für uns war die Erfahrung sehr viel wert, wir haben interessante Gespräche geführt und konnten unseren Teil zur Durchführung der Studie beitragen. Aktuell leben über 600 Personen in Bilbao auf der Straße.

Abschließend lässt sich sagen, dass wir beide hier genau am richtigen Platz sind. Wir lernen hier viel darüber, wie Soziale Arbeit aussieht und funktioniert. Es eröffnen sich uns neue Perspektiven auf Themen wie Wohnungslosigkeit, geistige- und körperliche Gesundheit, Flucht und Migration.

Bizitegi ist eine tolle Organisation und für viele Menschen hier absolut unverzichtbar. Die Interaktion zwischen den Mitarbeiter*innen und Nutzer*innen der Tageszentren findet auf Augenhöhe statt. Teilweise kann man schon von einer familiären Umgangsform sprechen.

Auch wir sind schnell Teil dieser angenehmen Gruppendynamik geworden. Darüber freuen wir uns sehr und sind sehr gespannt auf das was uns dieses Jahr noch erwartet!

Strandszene in der Dämmerung mit dunklem Sandstrand, Menschensilhouetten und einem leuchtenden Sonnenuntergangshimmel mit vereinzelten Wolken über einem fernen Horizont.

geschrieben von Jonas und Emil, FEE-Freiwillige 24/25


Zwischen Idylle und Herausforderung: Mein Freiwilligendienst in Albanien
'}}

Zeitraum: April bis Juni 2024

Traumhaft schöne Strände mit türkisblauem, klarem Wasser. Scheinbar endlose Olivenhaine auf grünen Hügeln, romantisches Vogelgezwitscher im Hintergrund. Einzelne Wolken am sonst blauen Himmel, in der Ferne das felsige Gebirge, auf dem noch ein wenig Schnee vom Winter liegt. Den südeuropäischen Charme besitzt das kleine Land, das nördlich von Griechenland an der Adriaküste liegt. Auch die mediterrane Idylle ist in warmen Nächten an der Strandpromenade Vloras regelrecht spürbar.

Auf der anderen Seite jedoch, sieht man Häuser, die nicht fertiggestellt sind. Müll, der nicht abgeholt wurde und deshalb im Garten verbrannt wird. Stromkabel, die irgendwie an den Häuserfassaden und über der Straße entlang verlegt sind und Familien, die in Armut leben.

Und mittendrin: Das „Qendër Shen Françesku“, die Nachmittagsbetreuung in dem kleinen Dorf „Babicë e Madhe“, einem Vorort der Küstenstadt Vlora, in der ich seit drei Monaten lebe und meinen insgesamt sechsmonatigen Freiwilligendienst leiste. Drei italienische Franziskanerschwestern leben hier und betreiben diese Nachmittagsbetreuung.

Hier im „Qendër“ sind alle Kinder und Jugendlichen ab 5 Jahren willkommen, die aus Babica oder aus den umliegenden Dörfern kommen. Sie kommen jeden Nachmittag unter der Woche, um Spiele zu spielen, Sport zu machen, sich mit ihren Freunden zu treffen oder, um sich einfach ein bisschen miteinander zu unterhalten. Sobald die Türen der Schwestern am Nachmittag öffnen, herrscht hier ein wunderbar buntes, aufgewecktes, lautes, und im besten Sinne chaotisches Treiben, in dem man sich wirklich wohlfühlen kann.

Das „Qendër“ hier ist für die Kinder jedoch viel mehr als nur ein Hort oder eine normale Nachmittagsbetreuung. Sie haben hier einen Ort, an den sie jeden Tag kommen können und der ihnen eine gewisse Routine im Alltag gibt.

Hier gibt es einen Fußballplatz, einen Volleyball-/Basketballplatz, ein Bastelzimmer, unzählige Brett- und Kartenspiele, einen Computerraum, in dem die Kinder Zugang zu Internet, Drucker usw. haben und eine gut ausgestattete Küche, in der die Schwestern manchmal Kochkurse mit den Kindern machen.

Die Kinder sehen dadurch nicht nur ihre Freunde regelmäßig, sondern haben auch einen sicheren und geschützten Ort, an dem sie spielen können, der nicht auf den Straßen des Dorfs ist.

Meine Aufgaben als Freiwillige hier sind sehr vielfältig. Nachmittags verbringe ich Zeit mit den Kindern und Jugendlichen. Mit den jüngeren spiele ich Volleyball oder Uno, Domino und Fangen, bastle oder male Bilder mit ihnen, während ich mit den älteren Jugendlichen auch einfach mal ein bisschen quatsche.

Einmal die Woche kommen Jugendliche aus einer Wohngruppe für Menschen mit Behinderung aus Vlora ins „Qendër“ nach Babica, um an diesen Tagen dann mit den Kindern und Jugendlichen aus dem Ort gemeinsam den Nachmittag zu verbringen.

Vormittags gehe ich zwei Mal die Woche in eine Suppenküche in Vlora, um dort zwei Ordensschwestern aus Vlora beim Kochen und ausgeben des Essens sowie beim anschließenden Aufräumen und Saubermachen zu helfen. Dorthin kommen vor allem ältere Menschen, die nicht mehr arbeiten können und deshalb leider in Armut leben. Diese können dann in der Suppenküche gemeinsam essen und verbringen so auch ein wenig Zeit miteinander. Da die Suppenküche nur alle zwei Tage geöffnet hat, können die Gäste am Ende auch noch eine Portion des Essens für den nächsten Tag mitnehmen.

Für den Sommer sind auch noch viele, viele Ausflüge an den Strand, ein zweiwöchiges Sommercamp hier in Babica und weitere spannende Aktivitäten geplant.

In den ersten drei Monaten meines Freiwilligendienstes habe ich schon so viele wertvolle Erfahrungen machen können, für die ich unglaublich dankbar bin. Ich habe nicht nur die Sprache ein wenig gelernt, sondern auch wahnsinnig viele nette, offene und herzliche Menschen kennengelernt, die es mir leicht gemacht haben, mich in dieser neuen Umgebung einzuleben und wohlzufühlen.

Jetzt freue ich mich auf den Sommer, auf die Ausflüge und den Strand mit den Kindern und auf alles, was ich in der zweiten Hälfte meines Freiwilligendienstes noch erleben werde!

geschrieben von Nika Scheibenstock


Zwischenbericht FEE aus Bilbao, Spanien
'}}

Zeitraum: August bis April 2024

Wir sind Malena und Jakob. Wir absolvieren unseren Freiwilligendienst in Bilbao in Spanien. Unsere Einsatzstelle, in der wir unseren Freiwilligendienst absolvieren, heißt Bizitegi. Die Einrichtung existiert bereits seit mehr als 40 Jahren und kümmert sich um sozial exkludierte Menschen. Über die ganze Stadt verteilt, gibt es verschiedene Zentren, welche zur Organisation gehören.

Unsere Arbeitspläne unterscheiden sich in einigen Aspekten. Zum Beispiel unterstützt Jakob nachmittags das Fußballtraining und führt Hausbesuche durch. In den letzten drei Monaten hat er außerdem regelmäßig an Proben der Theatergruppe von Bizitegi teilgenommen.

Wohingegen Malena an verschiedenen Handarbeitsworkshops teilnimmt, und Spaziergänge mit den Benutzer*innen macht. Zusätzlich unterstützt sie freitags nachmittags bei Ausflügen, zum Beispiel zum Strand oder zum Billardspielen. Wir beide helfen hauptsächlich vormittags in einem der Zentren von Bizitegi und einmal in der Woche auch in dem Secondhand-Laden, der zur Einsatzstelle gehört.

Highlights der vergangenen Monate in unserer Einrichtung waren das „Homelessfilmfestival“ im November. Dabei haben wir beide bei der Gestaltung eines Kurzfilms und eines Theaterstücks, zusammen mit den Benutzern*innen, mitgeholfen. Diese wurden im Rahmen des Festivals präsentiert. Viel Spaß hatten wir auch bei der Weihnachtsfeier, die ein kleines Programm und anschließend reichlich köstliches Essen bot. Ebenso genossen wir unseren Besuch im Fußballstadion San Memes, wo wir den Athletic Club angefeuert haben.



In unserer Freizeit verbringen wir viel Zeit am Strand und in Cafés. Außerdem entdecken wir viele schöne Orte, sowohl im Baskenland, aber
auch darüber hinaus. So konnten wir bereits Städte wie San Sebastian, Bermeo, Santander, Madrid oder Salamanca entdecken.

geschrieben von Jakob Selle und Malena Zimmermann